Dienstag, 30. Juli 2013

Bunte Kinder-Spindeln

Ein anderes Wochenendprojekt waren die Kinderspindeln.
Seit ich auf dem Dorffest meines Heimatortes mit Spinnrad und Handspindeln war und Spinnen gezeigt hab, bin ich der Meinung, dass ich für solche Gelegenheiten unbedingt bunte Spindeln brauche! Ich hab nur eine farbige Spindel – die von Peregrina mit dem Wirtel aus Schmelzgranulat. Die Kinder fanden die Spindel soo toll, dass alle damit spinnen wollten, am liebsten gleichzeitig. ;) Der Wirtel ist nur etwas leicht und daher für Anfänger zuweilen etwas problematisch.
Als schwerere und kostengünstige Variante hab ich mir gedacht, ein einfaches Model mit einem Holzrad als Wirtel zu machen. Dazu braucht man einen Rundholzstab (Buche, Ø 6 mm, 1m), Holzräder (Buche, 5 Stück) und Messinghäckchen mit Gewinde (optional) aus dem Baumarkt. Daraus lassen sich fünf robuste Spindeln herstellen. Den Rundstab wird in fünf gleiche Teile zersägt und ein Ende jeweils angespitzt und das andere mit einem Messinghäckchen versehen. Die Räder hab ich etwas aufbohren müssen, da das Loch etwas zu klein war. Danach mit Temperafarben mit gewünschten Motiv anmalen, das Ganze mit Klarlack fixieren und die bemalten Räder auf den Stäben mit Holzleim festkleben. Und siehe da – fertig sind schön bunte Spindeln! 
Die Messinghäckchen sind für den Anfang einfacher zum Einhängen der Wolle als die Schlinge. Diese Erfahrung konnte ich auf dem Dorffest machen. Nun bin ich gespannt, wie die bunten Schätzchen bei den Kindern ankommen.

Das Material mit den bereits fertigen Stäben.

Die bemalten Wirtel...

...und die fertigen bunten Spindeln.

Ein produktives Wochenende

Hallo ihr Lieben,

ich hab am Wochenende so einiges geschafft. Hab mit Freunden unsere Pavesen (Schilde) fürs 15. Jahrhundert fertig bemalt, zusammen mit Christoph einen Hut gefilzt, mir dabei einen Sonnenbrand geholt (Aua!) Kinderhandspindeln gebastelt und noch etwas Wolle sortiert. Ich bin zufrieden mit mir! ;)

Die Pavesen sind ein Gemeinschaftswerk, daher hier nur kurz die Fotos vom Bemalen.

Ich beim Malen, bzw. Farben mischen. ;)

Eine fertige Pavese beim Trocknen.

Vom Hut existiert noch keins, wird aber nachgereicht ;) Also mach ich mal mit der Wolle weiter. 
Vor einer Weile bekam ich einen Spontananruf mit der Frage, ob ich Wolle bräuchte. Ich hab natürlich ja gesagt und Schwubs! standen zwei Säckchen mit schwarzer und brauner Wolle für mich bereit. Frisch vom Schaf – zum Glück hatte ich nicht soo viel geordert! Bisher hab ich noch nie unbehandelte Wolle gehabt, bzw. noch unsortiert. Nun hab ich mich bei schönem Wetter also mal an die schwarze Wolle gewagt. Auf dem Balkon ließ es sich gut aushalten und sortieren – war gar nicht so schlimm wie gedacht: Wolle etwas auseinander ziehen und Gräser/Stroh/Pflanzenteile, Mist, verfilzte Stellen und ganz kurze Haare aussortieren. Etwas hab ich dann mal angesponnen – es ist schon sehr dreckig und unkardiert nur schlecht zu spinnen – es wird sehr fusselig und knotig, da die Fasern so unregelmäßig verteilt sind. Jetzt warten die ca. 360 g Wolle darauf, gewaschen kardiert und gekämmt zu werden. Dann, so hoffe ich, lässt es sich gut verspinnen.

Unsortierende Wolle auf dem Boden, Abfall im Eimer und sortierte Wolle im Beutel .

Sonntag, 21. Juli 2013

Spinnwirtel - Brennversuch im Lagerfeuer

Der Samstag war nicth nur ein guter Tag zum Färben, sondern auch meine Chance für einen Brennversuch! Ich hatte sieben meiner selbstgeformten Wirtel eingesteckt und konnte sie gleich unter den Färbetopf in die Flammen werfen. Das Experiment ist geglückt! Alle sieben Wirtel konnte ich am Abend unversehrt aus der Glut schubsen! Blöd war nur, dass eine Eierpappe zwischenzeitlich im Feuer gelandet war, wesshalb zwei Wirtel grüne Flecken von der Beschriftung, bzw. dem Aufdruck eingebrannt haben. Aber naja, etwas Schwund ist immer! Sonst scheinen die Wirtel gut gebrannt zu sein.


Ich denk, die mit Farbe bekleckerten unterziehe ich mal einem Wassertest, bzw. einen werd ich mal zerdeppern, um zu überprüfen, wie gut der Brand wirklich ist.

Krappfärbung im Slawendorf

Gestern war einfach ein toller Tag!
Ich war Tagesgast im Lager von Lise und Freunden im Slawendorf Neustrelitz. 
Wir haben mit geschnittenem Krapp Rot gefärbt . 
Lise und ich hatten das Ganze schon mal versucht, jedoch die Wolle nicht lange vorher gebeizt und sehr hartes Wasser verwendet. Daher kam nur ein leichtes, bzw. Orangerot heraus. Diesmal haben wir die Wollstränge und etwas Stoff schon eine Woche vorher mit 20% Alaun gebeizt und feucht gelagert. Daran sollte es also nicht liegen. Etwas mulmig war uns aber, da wir kein Thermometer mit hatten, um die Temperatur zu überprüfen. Der Farbton soll laut verschiedener Färbebücher von Rot zu Braun umschlagen, wenn man die Flotte über 65°C erwärmt.
Wir haben in einem Emailtopf über offenem Feuer gefärbt und darauf geachtet, dass die Flotte nicht kocht, bzw. den Topf immer mal vom Feuer genommen und so stehen lassen um die Temperatur zu regulieren. Die Spannung war groß, als wir  nach ca. 1 Stunde die ersten Stränge aus der Flotte fischten: 

Es hatte geklappt! Super schönes leuchtendes Rot!

von rechts nach links: 1.-4. Zug
Stoff im Topf  und er wird schön rot!

















Auch die folgenden Züge sind super geworden!
Bei den letzten 2. Züge haben wir die Flotte dann doch kochen lassen, um zu sehen, was passiert. Und siehe da, es ist ein Ziegelrot herausgekommen, was auch wirklich schön aussieht.
Mission erfolgreich abgeschlossen!
Ein herzliches Dankeschön nochmal an Lise, Lisa und Steffi für das schöne Färbeerlebnis!


Meine Ausbeute - ca. 350 g Wolle in schönen Rottönen.
Von Links nach rechts: 1., 3. und 4. Zug.
Zum Vergleich, die Färbung vom letzten Mal mit zu hartem Wasser.

Dienstag, 16. Juli 2013

Spindelhalterung für's Verzwirnen

Momentan arbeite ich viel mit meinen Handspindeln unterwegs. Das Zwirnen von zwei oder drei Spindeln war bisher nur sehr abenteuerlich, da ich noch keine geeignete Halterung für die Spindeln hatte. Damit die Spindeln nicht wie wild im Zimmer rumtanzen und Staubflusen unter Sofa, Schrank und aus Ecken sammeln, sich verheddern und sonstiges Chaos veranstalten habe ich mit ein Helferlein "gebaut".
Bei Lise hatte ich einen Spulenhalter aus einer einfachen Holzbox, wie man sie im Baumarkt bekommt gesehen. Das ist meine Grundvorlage - also los in den Baumarkt, eine Kistchen aus Kiefernholz geholt und Löcher reingebohrt! Damit die Spindeln sich auch gut einlegen lassen habe ich je auf einer Seite das Loch nach oben geöffnet. So kann man die Spindelspitze von Innen in das Loch stecken und das Ende in die Öffnung der anderen Seite einlegen. Damit alles weich läuft und nicht rappelt im Karton hab ich bunten Filz in Löcher und Öffnungen eingeklebt. Da der Spindelschaft beim Zwirnen häufig aus der Öffnung springt klemme ich jetzt ein kleines gefaltetes Filzrechteck darüber ein.
Funktioniert super und ist schnell gemacht! Seht selbst:


























...und wenn man nicht zwirnt kann man einfach Wolle und Spindeln in die Kiste packen und alles fein säuberlich im Regal/Schrank/etc. verstauen!

Man sollte beim Nachbau jedoch beachten, dass die Kiste die richtige Breite für die Spindeln hat. Wie auf dem Bild zu sehen, darf man die Wolle nicht zu weit den Schaft hoch wickeln, da sonst das Ganze nicht mehr in die Halterung passt!